Interview:CROSS TALK mit Yasutaka Nakata

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Bild:Button spoiler.pngDas hier ist nur eine Übersetzung vom Englischen ins Deutsche, es können sich also gegenüber dem japanischen Original Unterschiede oder Fehler eingeschlichen haben und Wortwitze verloren gegangen sein.Bild:Button spoiler.png

Das Interview CROSS TALK war im offiziellen Begleitheft "Memories – Eternal Log" enthalten. Das Heft wurde anlässlich der One Piece-Ausstellung, auch One Piece-ten genannt, veröffentlicht, die 2012 anlässlich des 15-jährigen Manga-Jubiläums in Tokyo und Osaka, sowie in Taipeh stattgefunden hat. Es enthielt ein Interview zwischen Eiichiro Oda und dem Musiker und Produzenten Yasutaka Nakata. Das Eternal Log ist komplett zweisprachig gehalten, denn neben den japanischen Texten hat es zusätzlich eine englische Übersetzung.

Im Folgenden ist eine Übersetzung auf Basis des offiziellen englischen Originaltextes zu lesen.

Interview

Die One Piece-Ausstellung erweckt eine Kollaboration zwischen Eiichiro Oda von One Piece und dem aufstrebenden Musiker Yasutaka Nakata (Capsule) zum Leben. Als der Eröffnungscountdown dieser fantastischen Ausstellung immer näher rückte, besuchte Yasutaka Nakata Eiichiro Odas Atelier. Die Unterhaltung über ihre kreativen Geheimnisse und von der Arbeit und den Fähigkeiten des anderen ist hier protokolliert...


Ein plötzliches Treffen, eine plötzliche Zusammenarbeit


— Oda-san, waren Sie bereits mit Nakata-sans Musik vertraut?

Oda: Nakata-san, du hast an einem Kurzfilm[1] vom Studio Ghibli gearbeitet, richtig?

Nakata: Genau.

Oda: Ich wusste nicht, dass es deine Musik ist, aber sie passt sehr gut zum Film.

— Was hat Ihnen an der Musik gefallen?

Oda: Irgendwie hallt sie in dir nach. Ich finde, sie wertet wirklich auf, zu was auch immer sie gespielt wird. Sie passt zu allem.

— Sie sagten, Sie haben sich zufällig kennen gelernt. Haben Sie sich schon vor dieser Zusammenarbeit gekannt?

Oda: Wir haben uns zufällig auf einer Hochzeit kennen gelernt und sind in Kontakt geblieben.

Nakata: Allerdings haben wir uns seitdem nicht persönlich getroffen. Es hat sich nicht ergeben.

Oda: Naja, du bist gerade super beliebt.

Nakata: Ha ha ha! Wirklich? Du meinst wohl DICH! (lacht)

— Was waren Ihre ersten Eindrücke voneinander?

Oda: Ich dachte, mit ihm kann man wirklich leicht ein Gespräch führen. Das machte ihn zu einer wirklich seltenen Art von Promi.

Nakata: Als wir uns vorgestellt wurden, habe ich das gar nicht erwartet. Es hat sich gar nicht real angefühlt und wir haben nur normal miteinander gesprochen. Während des Gesprächs habe ich dann begonnen es zu realisieren. Das ist der One Piece-Typ! (lacht)

— Welche Diskussionen haben Sie bezüglich dieser Zusammenarbeit geführt?

Oda: Als die Leute Nakata-san für dieses Projekt erwähnt haben, sagte ich ihnen "unbedingt!" Ich glaube, danach habe ich ihm eine E-Mail geschickt.

Nakata: Ich erhielt von Oda-san ungefähr zur gleichen Zeit eine E-Mail wie die offizielle Anfrage. Ich habe vergessen, welche zuerst kam.

Oda: Ah... ich war vielleicht zu voreilig! (lacht)

— So ist das "Panorama-Erlebnis" entstanden. Das Adventure Panoramic Theater ist wirklich gut geworden, nicht wahr?

Oda: Es ist irre. Es lässt One Piece wirklich fantastisch aussehen, wofür ich dankbar bin. (lacht)

Nakata: Die Musik kann auch heruntergeladen werden, aber ich fände es besser, man hört sie sich lieber auf der One Piece-Ausstellung zusammen mit dem Film an. Ich habe sie so geschrieben, dass sie zu den Bildern passt, deshalb möchte ich, dass man sie zusammen erlebt.

Oda: Oder man liest den Manga, während man sie hört.

Nakata: Genau.

Oda: Musik hat schon eine wahnsinnige Kraft, nicht wahr? Ich suche mir immer Musik, die zur Serie passt und höre sie dann beim Arbeiten. Wenn andere Arbeit reinkommt und ich das Gefühl verliere, hilft mir die Musik dabei sie zurückzubekommen. Beim Hören der Musik von letzter Woche werde ich in genau jene Stimmung zurück versetzt. Diese Kraft in der Musik hilft wirklich.


Emotionen sind wichtiger als Logik


— Sie haben gesagt, Nakata-sans Musik ist "dramatisch und vielfältig". Sie haben zudem erzählt, dass es wichtiger ist, wie eine Geschichte erzählt wird als die Geschichte selbst. Gilt das auch für Musik?




Oda: Wenn eine Melodie wie die Geschichte ist, dann würde ich sagen, ist das Arrangement das, wie sie erzählt wird. Es kann Abmischungen einer Melodie geben, aber eigentlich muss man sich für die Veröffentlichung für ein Arrangement entscheiden. Ich glaube, das ist es, was ein Lied ausmacht oder eben nicht.

Nakata: Das verstehe ich. Selbst wenn Leute sagen, sie finden eine Melodie gut, neige ich dazu zu denken, es könnten auch andere Bestandteile sein, die sie das glauben lassen.

Oda: Für die Zuhörer gibt es nur das finale Endprodukt, also denken sie nicht darüber nach, was genau es interessant macht. Schöpfer müssen Elemente zusammen stellen, also fragen wir uns was gut daran war. "Vielleicht war es dieser Dialog oder dieser Plot Twist".

Nakata: Aber wirklich wissen tun wir es nie.

Oda: Nein.

— Analysieren Sie, was die Leser an Ihrer Arbeit gefällt?

Oda: Früher mehr. Damals wusste ich nicht, wie man schreibt und ich musste die Dinge logisch verstehen. Aber manchmal haben sich die Dinge zum Besseren gewendet, wenn ich die Logik dahinter nicht verstanden habe und meinen Gefühlen das Ruder überließ. Man kann nicht alles auf Basis einer Formel zeichnen. Emotionen sind das Entscheidende.

Nakata: Selbst wenn man analysiert, weiß man es nicht richtig. Ich konnte nicht sagen, warum sich etwas verkauft oder nicht verkauft hat. Ich versuche nicht darüber nachzudenken.

Oda: Deine eigenen Eindrücke haben das letzte Wort. Am besten ist es, wenn ich ein Projekt abschließen kann und denke, dass ich etwas gut gemacht habe.

Nakata: Solange ich Musik mache, die ich mag, reicht mir das.

— Nakata-san, Sie sagten, dass es die Lieder, die Sie hören wollen, noch nicht gibt, also schreiben Sie sie selbst. Was ist mit Ihnen, Oda-san?

Oda: Bei mir ist es genauso. Ich wollte einen Piraten-Manga lesen, aber es gab keinen. Niemand hat einen gemacht, also habe ich es getan.

— Die große Grundvoraussetzung hier ist es damit Spaß zu haben.

Oda: Richtig.


Ein endloser Vorrat an Ideen


— Oda-san, Sie haben auch gesagt, dass Ihre Charaktere Sie "ziehen" und manchmal von selbst handeln.

Oda: Jegliche Dinge aus meiner Lebenserfahrung sind in meinem Kopf gespeichert. Ich glaube, ich benutze diese unbewusst, und das ist es, was die Charaktere in Bewegung versetzt. Charaktere müssen von sich aus handeln. Wenn ich etwas nur zugunsten der Geschichte erzwinge, würden die Leser mir sagen, dass dieser Charakter sowas auf keinen Fall tun würde. Wenn sie sich nicht von alleine bewegen, zeigt sich das. Charaktere bewegen sich in Mangaka, aber leben auch in den Lesern. Das ist nichts, wogegen man kämpfen kann.

Nakata: Stimmt. Sie leben. Selbst wenn ein Charakter nicht im Panel zu sehen ist, kann man sich vorstellen, was sie wahrscheinlich gerade machen.

— One Piece läuft bereits seit fast 15 Jahren und Sie, Nakata-san, haben im letzten Jahrzehnt eine gewaltige Menge an Musik geschrieben. Hatte einer von Ihnen jemals Probleme damit sich neue Ideen zu überlegen?

Oda: Nein, ich habe ein Notizbuch mit künftigen Story-Entwicklungen und es gibt noch immer viele Sachen, die ich angehen will. Wenn man sich da nicht bremst, könnte die Serie ewig laufen (lacht). Als ich Profi wurde, fing ich an zu denken, dass man sich mit Material wirklich nicht zurückhalten kann. Was ist, wenn die Serie endet bevor du eine Idee einbauen konntest, die du dir aufgespart hast? Sowas ist nicht gut. Außerdem wäre es respektlos gegenüber den Lesern, würde ich nicht all meine Energie in das Schreiben von Geschichten stecken, die ich jetzt für interessant halte. Selbst wenn einem die Ideen ausgehen, werden neue auftauchen. Ich zähle auf mein Zukunfts-Ich und verwende all das Material, was ich habe, ohne irgendetwas zurückzuhalten.


Das letzte Kapitel ist am besten!


Nakata: Ich habe Oda-sans Manga schon lange vor One Piece gelesen. Ich habe die Geschichte gelesen, die mit dem Hop ☆ Step Award[2] ausgezeichnet wurde. Auch die beiden Versionen der Kurzgeschichten[3].




Oda: Oh, wow. Wie peinlich (lacht).

Nakata: Als One Piece begann, dachte ich: "Das ist er! Er hat seine eigene Serie bekommen!"

— Sie sind wirklich ein Fan.

Oda: Ich neige dazu zu vergessen, dass ich der Autor bin. Wenn ich meine alten Manga oder Anime sehe, vergesse ich, dass ich sie geschaffen habe. Manchmal lese ich die aktuelle Weekly Shonen Jump und denke "Was passiert als nächstes?!" (lacht). Dann fällt mir ein, dass ich es selbst zeichnen muss, was eine ziemliche Enttäuschung ist (lacht).

— Viele sind gespannt, was als nächstes in One Piece passiert. Können Sie ihnen eine Nachricht mitgeben?

Oda: Eine Sache, die mich motiviert hält One Piece weiter zu zeichnen, ist, dass ich das letzte Kapitel zeichnen möchte. Das letzte Kapitel ist unglaublich! Ich stelle mir ein letztes Kapitel vor, das den Marine Ford Arc wie nichts aussehen lässt.

Nakata: Ernsthaft?!

Oda: Der Marine Ford Arc fühlte sich für mich wirklich wie ein Abstecher an. Dass er so beliebt ist, hätte ich nicht erwartet. Deshalb weiß ich nicht, wie die Leser das aufnehmen. Aber das, was ich wirklich für interessant halte, wird im letzten Kapitel sein. Bis dahin würde ich es begrüßen, wenn mich möglichst viele Fans dorthin begleiten.

Nakata: Glaub mir, sie werden. Ich bin auch gespannt, was als nächstes passiert.

Oda: Jawohl!

  1. Drei animierte Sci-Fi-Musikclips, die in Zusammenarbeit mit Regisseur Yoshiyuki Momose von Studio Ghibli produziert wurden. Die Trilogie besteht aus "Portable Airport", "Space Station No.9" und "Project: City Flying in the Sky" (2004~2005).
  2. Der Hop ☆ Step Award war eine monatliche Auszeichnung für Newcomer, die in den 90ern vergeben wurde. Die Geschichte war "Ikki Yakou" (1993). Veröffentlicht in der Jump Comics "Wanted! Eiichiro Oda Kurzgeschichtensammlung"
  3. "Romance Dawn" (1996), die Kurzgeschichte, die zur Grundlage von One Piece wurde. Es gibt zwei Versionen: Eine wurde im Hauptmagazin Weekly Shonen Jump veröffentlicht, die andere in einer Spezialausgabe. Abgedruckt in der "Wanted! Eiichiro Oda Kurzgeschichtensammlung" bzw. im offiziellen Fanbook "One Piece Red"

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